Piercings
werden gerade in letzter Zeit immer beliebter, was sicherlich auch auf
die stets wachsende Professionalität von Piercern, ihren Methoden und
Räumlichkeiten zurückzuführen ist.
Jedes Piercing kann attraktiv, erotisch und befriedigend sein, vorrausgesetze
es verheilt ohne große Probleme.
Dazu gehört nicht nur die fachgerechte Arbeit des Piercers, sondern
auch das Verantwortungsbewußtsein des Schmuckträgers.
Man sollte immer berücksichtigen, daß jeder Organismus unterschiedlich
auf das Piercing reagiert.
Somit kann keine 100%ige Garantie für die optimale Heilung des Piercings
gegben werden.
Der Rat, den wir euch mit dieser Pflegeanweisung geben, beruht auf unserer
Erfahrung.
Es besteht jedoch die Möglichkeit, daß es andere, vielleicht wirkungsvollere
Pflegealternativen für eueren speziellen Organismus gibt.
GRUNDSÄTZLICHES
Die
Heilungszeit eines Piercings ist sehr stark von der jeweiligen Piercingstelle
und den körpereigenen Abwehrkräften abhängig. Deshalb ist es schwierig,
allgemeingültige Aussagen über die Dauer der Heilung zu treffen.
Einige Leute denken fälschlicherweise, daß sie ihren Schmuck jederzeit
problemlos herausnehmen und wieder einsetzen können.
Tatsache ist jedoch, daß der Schmuck zumindest während der ersten 6
Monate ständig getragen werden sollte.
Ist dies aus verschiedenen Gründen nicht möglich (z.B. Röntgenaufnahmen,
Vorstellungsgespräch etc.), sollte man zumindest bei neuen Piercing
einen Nylon- oder Gummifaden in der Länge des Stichkanals als Ersatz
verwenden.
Um das Wiedereinsetzen des Schmuckes zu erleichtern, sollte man diesen
mit Betaisadona oder Bepanthensalbe bestreichen und erst dann einführen.
Das Infektionsrisiko beim Piercing ist minimal, wenn steril und sauber
gearbeitet wird, und vor allem die Plege danach entsprechend ernst genommen
wird.
Unsere
Erfahrung zeigt, daß die meisten Probleme auf folgende Faktoren zurückzuführen
sind:
1.
Oralkontakt oder Berührung mit schmutzigen Fingern.
2. Benutzung eines Reinigungsmittels, auf das der Körper negativ reagiert.
3. Ungenügende/unsachgemäße Pflege.
4. Falsche Schmuckgröße, oder allergische Reaktion des Körpers auf den
Schmuck.
Falls diese oder andere Probeme bei eueren Piercings auftreten sollten,
sind wir gerne bereit, euch weiterzuhelfen.
Ruft einfach bei uns an, oder kommt vorbei.
Bedenkt aber bitte, daß wir euch nur weiterhelfen können, wenn es sich
um Dinge handelt, die wir aufgrund unserer Erfahrung beurteilen und
eventuell behandeln können.
Sollten unsere Ratschläge keine schnelle Besserung hervorrufen, sucht
bitte so schnell wie möglich einen Arzt auf.
Als
kleiner Leitfaden für eigene Beurteilung gilt:
Juckreitz,
Rötung, Sekretabsonderungen oder eine Vergrößerung des Ein- bzw. Ausstichs
deuten auf eine allergische Reaktion hin. Dabei kann sowohl der Schmuck,
als auch das verwendete Reinigungsmittel der Auslöser sein.
Anzeichen einer Infektion sind Schwellungen, Schmerzen, extreme Rötung
und /oder eitrige Absonderungen in großem Maß.
Treten eben erwähnte Symptome auf, ist es nicht immer vorteilheft, den
Schmuck einfach zu entfernen, denn bei fortgeschrittenen Entzündungen
kann sich die offene Wunde negativer auswirken, als das entzündete Piercing.
Generell
gilt:
Eine angemessene und konsequente Pflege bestimmt Schnelligkeit und Qualität
des Heilungsprozesses.
Übertriebene Pflege wirkt sich jedoch negativ auf die Heilung aus.
Abstoßen
des Schmuckes
In
manchen Fällen können Piercings herauswachsen oder abgestoßen werden.
Dies geschieht während des Heilungsprozesses, indem der Schmuck immer
weiter vom Körper weggeschoben wird, bis er schlielich keinen Halt mehr
findet.
Das Herauswachsen ist nicht schmerzhaft, es können jedoch kleine Narben
zurückbleiben.
Die Hauptursachen dafür sind:
1. Plazierung des Piercings an falscher Stelle, wo die Haut unter Spannung
steht, ständig in Bewegung ist, oder zu viel Fettgewebe aufweist.
2. Achtloser Umgang mit dem Piercing, wie z.B. starkes Reißen oder Ziehen
3. Enge Kleidung, Sicherheitsgurte, der Druck eines Knochens, oder sogar
eine bestimmte Sitzhaltung.
Pflege
Grundregel 1: Den Schmuck niemals drehen, solange Kruste oder
ähnliches nicht entfernt worden sind.
Grundregel 2: Kein Besuch von Schwimmbädern, Solarien und Saunas
bis zur kompletten Abheilung des Piercings. Grundregel 3: Oralen
oder sexuellen Kontakt für die ersten Wochen vermeiden.
Piercings
unterhalb des Halses:
Die Piercingstelle 2 mal täglich mit warmen Wasser waschen und sämtliche
Absonderungen wie Grind- Eiter- oder Talgkrusten mit sauberen Händen
entfernen.
Danach die Piercingstelle mit Kochsalz spülen und den Schmuck ca.3 -
5 mal hin und her drehen, ca. 1 Minute lang.
Die Piercingstelle mit einem sauberen Papiertuch trockentupfen.
Auf beide Stellen des Stichkanals eine kleine Menge Tea-Tree Öl auftragen
und den Ring drehen, so daß das Öl auch in das Innere des Stichkanals
gelangt.
Piercings oberhalb des Halses:
Die Piercingstelle 2 mal täglich mit warmen Wasser waschen und sämtliche
Absonderungen wie Grind- Eiter- oder Talgkrusten mit sauberen Händen
entfernen.
Danach die Piercingstelle mit Kochsalz spülen und den Schmuck ca. 3
- 5 mal hin und her drehen, ca. 1 Minute lang.
Die Piercingstelle mit einem sauberen Papiertuch trocknen.
Auf beide Seiten des Stichkanals eine kleine Menge Tea- Tree Öl auftragen
und den Ring drehen, damit das Öl auch in das Innere des Stichkanals
gelangt.
Zungen
und Lippenpiercings:
2 mal täglich mit Listerine mindestens eine Minute spülen.
Nach jeder Einnahme von Speisen, Getränken oder Zigaretten mit Salzwasser
für mindestens 1 Minute spülen (1 Teelöffel Salz auf eine Tasse Wasser).
Bei Lippenpiercings 2 mal täglich die Kruste an der Außenstelle entfernen
und eine kleine Menge Tea- Tree Öl auftragen.
Generell:
Sollte nach absehbarer Zeit keine Besserung eintreten, ist sofort
ein Arzt aufzusuchen.
Bitte
folgendes besorgen: Tea-Tree Öl, Listerine, Traumeel-S, Kamillentee